Acker-Projekte: Rita Fricker im Interview
Die SV Stiftung unterstützt mit Weltacker und Acker Schweiz zwei Projekte, bei denen der direkt erlebbare Anbau von Nahrungsmitteln im Zentrum steht. Dazu 3 Fragen an Ernährungsberaterin Rita Fricker, Stiftungsrätin der SV Stiftung und Leiterin des Projektausschusses.
Weshalb unterstützt die SV Stiftung zwei Acker-Projekte finanziell?
Wir unterstützen einige Projekte wie zum Beispiel Bankette für Foodsave oder den Tauschkühlschrank Madame Frigo, bei welchen der Umgang mit der Verschwendung von Lebensmitteln eine zentrale Rolle spielt. Die beiden Acker-Projekte haben hingegen das Ziel, die Bevölkerung, und dabei insbesondere die junge Generation, schon früh dafür zu sensibilisieren, nachhaltig zu konsumieren und sich ausgewogen zu ernähren. Auch dieses Ziel entspricht unserem Stiftungszweck.
Familiengärten liegen im Trend. Braucht es da überhaupt noch besondere Acker-Projekte?
Ja, denn nicht viele Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, eigenes Gemüse im Familiengarten zu pflanzen. Das Angebot in den Lebensmittelgeschäften ist das ganze Jahr hindurch fast gleichbleibend. Das Wissen, wo Gemüse und Früchte wachsen und wann einheimische Sorten Saison haben, ist teilweise leider nicht vorhanden. Diese Bildungsprojekte tragen nebst den Familiengärten zur vermehrten Auseinandersetzung mit dem Thema nachhaltiger Ernährung bei. Das erlebnisreiche, aktive Lernen und die Information durch fachkundige Personen bietet einen guten Zugang zum Thema.
Haben Sie eines der Projekte selber bereits besucht? Falls ja: Was haben Sie mitgenommen – ausser vielleicht Gemüse?
Ja. Im Rahmen einer SV-Stiftungsratssitzung haben wir den Weltacker Bern in Zollikofen besucht. Gemüse kam nicht mit nach Hause. Jedoch bekam ich einige spannende Denkanstösse mit auf dem Weg: Beispielsweise, dass wir viel mehr Acker-, Weideland und Wiesen beanspruchen als uns pro Person in der Schweiz zur Verfügung steht. Somit sollte jede einzelne Person dazu beitragen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und sich bewusst zu ernähren. Das kommt auch in den neuen Schweizer Ernährungsempfehlungen zum Ausdruck. Sie berücksichtigen neben der Gesundheit auch die Nachhaltigkeit.